Erfurt. Eddie Vedder und seine Band geben sich juvenil und Sam Evian folgt großen Fußstapfen. Wir haben in beide Alben reingehört.

Andrew Watt ist der Klangdoktor mit der vitalisierenden Medizin für alternde Rock-Stars. Der Produzent hatte jüngst erst den Rolling Stones eine soundtechnische Verjüngungskur verpasst, nun saß er bei Pearl Jam hinter den Reglern. Und auch auf „Dark Matter“ verpasst er dem Schlagzeug seinen typischen Bombast-Sound. Eddie Vedder und seine Kumpels dürfen sich derweil austoben.

Das Cover des Albums „Dark Matter“ von Pearl Jam.
Das Cover des Albums „Dark Matter“ von Pearl Jam. © Monkeywrench-Republic/Universal Music

Alles lebt und pumpt mit einer erfrischenden Energie, die manchmal auch etwas künstlich erscheint (nicht nur wegen des Schlagzeugs). Vedder knödelt in bewährter Form, gibt in „React, Respond“ den Anthony Kiedis, punkig wird’s in „Running“, krachledern im Titelsong, „Won’t tell“ ist umarmender Konsens-Rock. Pearl Jam zeigt, was sie schon immer waren: eine Rockband für viele Gelegenheiten.

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Sam Evian erinnert an andere Solo-Großtaten

Das Cover des Albums „Plunge“ von Sam Evian.
Das Cover des Albums „Plunge“ von Sam Evian. © Flying Cloud Recordings-Thirty Tigers/Membran

Der bewusste Low-Fi-Ansatz und die vielen kleinen analogen Soundspielereien erinnern an Großtaten wie die ersten beiden Solo-Platten Paul McCartneys nach dem Aus der Beatles, dabei hat Sam Evian als Produzent bereits eigene Meriten (Cass McCombs, Big Thief) vorzuweisen. Mit „Plounge“, seinem vierten Solo-Album, übt er sich im Understatement, hat mit Freunden und Partygästen eine launige Platte in den Catskill Mountains aufgenommen.

Die Backgroundgesänge in „Jacket“ erinnern sicher nicht ohne Grund an die Wings, andere Songs belehnen dezent den Westcoastsound. Vieles lebt vom Charme des Zufälligen, Unperfekten. Zum Abschluss gibt es einen Countrysong, auf den man in Nashville neidisch blicken wird.

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