Berlin. Drei Frauen lassen sich per „Vampir-Lifting“ das Gesicht glätten – und erkranken schwer. Ein Bericht zeigt nun verhängnisvolle Fehler.
In den USA sind erstmals HIV-Infektionen nach Kosmetik-Behandlungen nachgewiesen worden. Wie die US-Gesundheitsbehörde „Centers for Disease Control and Prevention“ (CDC) berichtet, seien drei Frauen durch ein sogenanntes „Vampir-Lifting“ mit dem HI-Virus infiziert worden. Ein Schönheitssalon in Albuquerque im US-Bundesstaat New Mexico hätte demnach mehrfach verunreinigte Nadeln benutzt, die für den einmaligen Gebrauch bestimmt waren.
HIV-Übertragungen durch kontaminierte Injektionen sind ein bekanntes Risiko, eine Dokumentation im Zusammenhang mit kosmetischen Dienstleistungen lag bislang aber nicht vor, heißt es in dem Bericht. Die umfangreichen Ermittlungen sollen nun dazu führen, Kosmetik- oder Tattoo-Studios als mögliche Quelle von HIV-Infektionen stärker in den Blick zu nehmen, hoffen die Autoren.
HIV-Infektion nach „Vampir-Lifting“ – „Das war ein Schock“
Behörden beginnen bereits im Sommer 2018 mit der Untersuchung des Spas. Der Auslöser: Eine etwa 40 Jahre alte Frau wird positiv auf HIV getestet. Die Ärzte sind verblüfft: Denn der HIV-Test ihres Partners ist negativ. Zudem hat sie keinerlei Injektionen oder Bluttransfusionen erhalten. Weitere Risikofaktoren sind nicht bekannt. Doch die Frau berichtet, dass bei ihrer kosmetischen Behandlung Nadeln benutzt worden waren. Anna Stadelman-Behar, Mit-Autorin des Berichts und Epidemiologin beim CDC, sagte der „Washington Post“: „Die HIV-Diagnose war ein Schock für sie.“
Der Salon wird schließlich im Herbst 2018 dicht gemacht, seine Besitzerin zu einer dreieinhalbjährigen Gefängnisstrafe verurteilt, weil sie ohne Lizenz arbeitete. Weitere Ermittlungen ergeben: Zwei weitere HIV-Fälle mit vergleichbaren Krankheitsverläufen und dem gleichen Virus-Stamm können auf die Arbeit des Salons zurückgeführt werden.
„Vampir-Lifting“: Blutverschmiertes Gesicht von Kim Kardashian macht Behandlung populär
Beim „Vampir-Lifting“ wird Blut aus der Armvene entnommen. Mit einer Zentrifuge werden im Anschluss die roten Blutkörperchen vom Blutplasma getrennt. Die Blutkörperchen werden dann mit winzigen Nadeln wieder zurück in die Haut gespritzt – eine Eigenblut-Therapie, die einen verjüngenden Effekt haben und Falten sowie Akne-Narben straffen soll.
Das „Vampir-Lifting“ gilt als günstigere und schonendere Alternative zu chirurgischen Faceliftings. Weltweit bekannt wurde die Methode bereits im Jahr 2013, als US-Star Kim Kardashian ihr blutverschmiertes Gesicht nach der Vampir-Behandlung bei Instagram zeigte.
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bee