München (dpa/tmn). Von 0 auf 300, um die neuen Reifen gleich mal auszutesten - keine gute Idee. Motorradfahrer sollten es nicht überstürzen. Was nach dem Aufziehen der neuen Gummis wichtig ist.

Wer neue Reifen montiert hat, sollte es mit seinem Motorrad auf den ersten 150 Kilometern behutsam angehen. Fabrikneue Pneus können auf der Lauffläche nämlich noch Trennmittel aus der Produktion haben. Diese reduzieren nach Angaben des Tüv Süd die Haftung auf der Fahrbahn. Für eine sichere Fahrt sollten, bevor es losgeht, Aufkleber und Labels auf der Lauffläche und mögliche Klebereste vollständig entfernt sein.

Montagepaste und Drehmomente

Neue Reifen sollten Biker auch deshalb vorsichtig einfahren - weil beim Aufziehen verwendete Montagepaste teilweise Stunden braucht, um abzutrocknen. Wird dies nicht beachtet, sei es möglich, dass sich bei hohen Drehmomenten der Hinterradreifen auf der Felge etwas dreht. Das könne die Fahrstabilität beeinträchtigen und bei Reifen mit Schlauch zum Abriss des Ventils oder schleichenden Luftverlust führen.

Alles auch eine Frage der Temperatur

Übrigens: Ausgeprägte Schräglagen, plötzliches Bremsen oder Beschleunigen sollten Motorradfahrer in der sogenannten Kaltstartphase immer vermeiden. Denn erst bei höheren Temperaturen entwickeln die Gummimischungen der Reifen optimalen Grip. Meist ist die Temperatur aber bereits nach wenigen Minuten erreicht.