Volkenroda. Lehrlinge aus dem zweiten Lehrjahr bauen neue Holzverkleidung in Eigenverantwortung. Übernachtung im Kloster.

Giebel, Fassade, Tore und Fensterläden, die kleine Klosterscheune auf dem Gelände der Bruderschaft in Volkenroda wurde rundum instandgesetzt. 16 auszubildende Zimmerleute aus den Kreisen Unstrut-Hainich, Eichsfeld, Gotha, Ilm-Kreis und dem Weimarer Land beschäftigten sich in ihrer überbetrieblichen Lehrausbildung mit diesem Projekt.

„Als ich auf dem Weg zu meinen Azubis war und durch Volkenroda kam, fiel mir dieses Gebäude auf. Einmal jährlich suchen wir ein Projekt, das sich für ein Themenfeld der Zimmererausbildung eignet“, erklärte Zimmerermeister Axel Möller. Er ist Ausbilder beim Aus- und Fortbildungszentrum für das Baugewerbe in Gotha.

Es sei nicht einfach, ein passendes Projekt zu finden, weiß Möller, denn alle 16 Auszubildenden müssen etwas zu tun haben, jeder bräuchte eine Aufgabe. Es dürfe nicht zu komplex sein, außerdem müsse es innerhalb der einwöchigen Ausbildung zu realisieren sein.

Die kleine Gerätescheune, in der vor allem Gartengeräte untergebracht sind, war in die Jahre gekommen und erschien Möller genau richtig. Die kaputte Bretterfassade und Feuchteschäden am Tragwerk hätten die Arbeiten erforderlich gemacht.

Gemeinsam mit Sabine Lindner, die freiberuflich im Ausbildungszentrum arbeitet, plante Möller die Außensanierung, nach dem Aufmaß wurden das Holz und die Balken bestellt. Dann rückte die Zimmerermannschaft an. „Wir haben den gesamten Bau komplett neu verschalt, hier kamen etwas dickere, aber unbehandelte Fichtenbretter zum Einsatz. Das Holz wird etwas verwittern und bildet einen silbernen Schimmer. Es hält wieder 50 Jahre, da passiert nichts mehr“, sagt Zimmerermeister Möller.

Es sei so, dass die Auszubildenden, die derzeit ihr zweites Lehrjahr absolvieren, komplett eigenverantwortlich arbeiten. Die Gruppen bilden sie selbst, auch die Aufgabenverteilung vom Holzzuschnitt über den Gerüstbau bis zur Montage der Verkleidung sei eigenverantwortlich geregelt, erklärte Sabine Lindner. Die Ausbilder geben lediglich Hilfestellung, wenn es nicht mehr weiter geht oder Fehler passieren.

Die Arbeitswoche mit Übernachtung im Kloster würde die Ausbildungsklasse noch fester zusammenschweißen, auch die Bewertung fließt in das Ausbildungsergebnis ein.