Heiligenstadt. Paul Julius Kockelmann feiert 70-jähriges Priesterjubilum in Heiligenstadt. Er gilt als Mutmacher.

Den 70. Jahrestag seiner Priesterweihe feierte am 25. April Prälat und Rektor i. R. Paul Julius Kockelmann im kleinen Kreis im Johanniter Haus am Richteberg in Heiligenstadt. Dort lebt der 94-Jährige seit kurzem.

Von 1967 bis 1995 war er Propst und Bischöflicher Kommissarius in Heiligenstadt und Pfarrer der Pfarrgemeinde St. Marien. Mit Humor und Charme prägte er als Seelsorger in diesem Zeitraum die katholische Kirche des Eichsfelds, so der jetzige Propst Marcellus Klaus.

Zu seinem 70. Geburtstag 2000 würdigte der damalige Weihbischof Koch die Verdienste Kockelmanns mit drei Punkten: Als Jugendvikar habe er den Grundstein für die Jugendpastoral im Eichsfeld gelegt. Als Beauftragter des Bischofs für ökumenische Fragen und Leiter der Ökumenekommission im damaligen Bischöflichen Amt Erfurt-Meiningen habe er sich im Bemühen um ein gutes Miteinander der Konfessionen verdient gemacht. Als Bischöflicher Kommissarius war Kockelmann in Zeiten des staatlich verordneten Sozialismus nicht nur für die Katholiken „Identifikationsfigur“. Bei Wallfahrten und Festen sprach er den Menschen Mut zu und stärkte durch klare Worte.

Kockelmann, 1930 in Berlin geboren, wuchs in Thüringen auf und studierte in Fulda und München Theologie. Am 25. April 1954 wurde er in Erfurt zum Priester geweiht. Bevor er die Berufung zum Propst und Kommissarius erhielt, war Kockelmann unter anderem Jugendvikar in Heiligenstadt und Pfarrer in Birkungen.

Nach seinem Rückzug als Propst 1995 wirkte er noch zehn Jahre segensreich weiter als Rektor im Familienzentrum in Dingelstädt. Seit 2008 lebt er im Ruhestand in Heiligenstadt. „Die Kirche des Eichsfeldes und des Bistums Erfurt hat Paul Julius Kockelmann viel zu verdanken“, so Marcellus Klaus.