Sondershausen. Die Eintracht verliert das Heimspiel knapp 1:2 gegen den FC An der Fahner Höhe, hätte sich aber einen Punkt durchaus verdient gehabt. Gelb-Rot in der Nachspielzeit und diverse verbale Entgleisungen bleiben ebenso in Erinnerung wie das sehr wechselhafte Wetter...

Es war ein Fußballspiel, das mit dem wechselhaften Wetter gleichzusetzen war. Von Sonnenschein zu Schauer, wieder Sonnenschein bis hin zu Schneeregen war alles dabei. Pünktlich zum Anpfiff in Sondershausen schüttete es wie aus Eimern. Der Himmel weinte und jeder, der es gut mit Eintracht Sondershausen meint, konnte gleich mitweinen. Im Thüringenligaspiel gegen den haushohen Favoriten FC An der Fahner Höhe verlor die Eintracht 1:2. Die Gäste aus Dachwig im Umland Erfurts, als Primus angereist, überzeugten ebenso nicht vollends und machten nur so viel, wie sie mussten.

Gegentor ärgert Trainer Tobias Busse

„Das Gegentor ärgert mich schon sehr. Das war unnötig und vermeidbar. Wir hätten das Spiel früher entscheiden müssen. Ebenso wussten wir, dass das hier kein Spaziergang wird. Wir wollten die Kontrolle behalten und Geduld bewahren. Das ist uns auch zu großen Teilen gelungen“, sagte Fahners Trainer Tobias Busse, der vor allem mit der ersten Halbzeit zufrieden war.

Ganz im Gegenteil zu seinem Gegenüber Axel Duft von der Eintracht. Außer der Chance von Marcel Börold nach einer halben Stunde kam von den Gastgebern so gut wie gar nichts. Einen großen Klatscher in Richtung Trainerbank gab Duft, als das 0:2 fiel. Wieder einmal unterlief den Hausherren im ungefährlichen Spielaufbau ein Stockfehler. Das nutzte Fahner und schickte Goalgetter Emilio Heß, der bereits nach fünf Minuten das 0:1 gemacht hatte, in die Tiefe. Ein kurzer Schlenker um Torwart Hannes Byrenheid und es stand 0:2. Der Nackenschlag kurz vor der Halbzeit.

Maik Baumgarten (rechts) trieb seine Fahnerschen an.
Maik Baumgarten (rechts) trieb seine Fahnerschen an. © Sebastian Fernschild

Mit dem Anpfiff zur zweiten Halbzeit hörte es auf zu regnen und die Sonne kam raus. Passend dazu wurde das Spiel der Einheimischen besser. Prompt fiel der Anschlusstreffer. Dabei nutzte Marcel Börold einen wiederum von den Gästen fabrizierten Stockfehler und zog von der Strafraumgrenze ab. Nun war wieder Leben im Spiel und Sondershausen witterte seine Chance. „Ich habe den Jungs in der Halbzeit ganz ruhig gesagt, dass sie weiter an sich glauben sollen. Wenn wir immer so gespielt hätten, wie in der zweiten Halbzeit, dann würden wir auf einem anderen Tabellenplatz stehen. Zuletzt sind wir nach einem oder spätestens nach dem zweiten Gegentor auseinander gebrochen. Das war heute nicht der Fall, was mich sehr freut“, analysierte Axel Duft.

Seine Männer wehrten sich, versuchten alles, bissen sich aber an der zum Großteil gut sortierten Gästeabwehr die Zähne aus. Fahner Höhe hätte eine Viertelstunde vor Schluss alles klarmachen können. Maik Baumgartens Schuss landete am Gebälk, und auch der Nachschuss von Heß fand nicht das Ziel. Auch der eingewechselte Jan-Lucas Bärwolf hatte zwei richtig gute Möglichkeiten. Da diese aber allesamt ungenutzt blieben, hielt sich die Spannung bis in die Nachspielzeit hinein. Sondershausen bekam mit einem Freistoß noch eine Chance. Aber als Schlusslicht fehlet auch das Glück, dass ein abgefälschter Ball auch mal ins Tor geht, anstatt nur Zentimeter vorbei.

Rudelbildung in der Schlussminute.
Rudelbildung in der Schlussminute. © Sebastian Fernschild

Kurz vor Schluss hatte sich der eingewechselte Andreas Kopf nicht im Griff und sah nach einem Foul, das er als Schwalbe wahrnahm und dies seinem Gegenspieler unmissverständlich zum Ausdruck brachte, die Ampelkarte.

Beide Teams mit ungutem Gefühl nach dem Schlusspfiff

Dann war Schluss und beide Teams gingen, so der Eindruck, nicht gerade glücklich vom Spielfeld. „Beim Schlusspfiff war die Freude irgendwie gedämpft, was ich auch verstehen kann. Aber ich spiele immer wieder gerne vor solch einer Kulisse, als vor 50 Leuten bei Schott Jena. Diese Provokationen sind zwar nicht schön aber eben an der Tagesordnung“, sagte Busse, der die teils weit unter der Gürtellinie liegenden verbalen Entgleisungen nicht für guthieß, sie aber auch nicht allzu hoch hängen wollte. Diese jedoch bestimmten die letzten Minuten, weswegen eventuell auch die Emotionen hochkochten. Unnötig und überflüssig bei einem ansonsten sehr fairen Fußballspiel.

Als die Niederlage für die Eintracht feststand, zeigte sich ebenfalls das Wetter erneut von einer anderen Seite. Es regnete wieder kräftig, mit Schneetreiben als Zugabe. Es passte bestens zu diesem Spiel.