Leinefelde. „Eichsfelder Bündnis gegen Rechts“ und rechtextreme NPD stehen sich gegenüber

Das „Eichsfelder Bündnis gegen Rechts“ und die rechtextreme NPD standen sich am Samstagnachmittag am Leinefelder Ohnesportplatz erstmals direkt gegenüber. Inmitten der beiden angemeldeten Versammlungen wirkten die Polizeibeamten deeskalierend. Zu einem Zwischenfall kam es dabei nicht.

Während das Bündnis traditionell mit dem Friedensgebet in der Kirche „St. Maria Magdalena“ begann, versammelten sich die Anhänger der rechtsextremen Partei bereits am Vormittag auf dem Sportplatz in der Südstadt. Etwa 150 Eichsfelder und Unterstützer aus Hessen und Niedersachsen zogen mit bunten Plakaten, Musik und Sprechchören durch die Leinefelder Straßen bis zum Ohnesportplatz, um ein Zeichen gegen Rechts und den Heimattag der NPD zu setzten. Ihr Motto: „Kein Platz fürs Nazis im Eichsfeld.“ Dort warteten bereits NPD-Mitglieder, die mit Schlachtrufen auf die Demonstranten reagierten. Wenig später erreichte auch die seitens der rechtsradikalen Partei angemeldete Demonstration wieder die Südstadt. Sie waren mit 29 Leuten unterwegs.

Die Polizei erklärte am späten Abend, dass an der Versammlung der NPD insgesamt 130 Personen teilnahmen.

Nachdem sich die Landtagsabgeordneten der Grünen und der Linken zu Wort gemeldete hatten, liefen das „Eichsfelder Bündnis gegen Rechts“ und die Unterstützer zurück zum Bahnhof. Auch hier gab es keinerlei Zwischenfälle.

Ermittlungen nach Verdacht der Nötigung eines Journalisten

Nach Angaben der Polizei gab es drei Verstöße bei der Versammlung der NPD: Auf dem Weg zur Versammlung der NPD zeigte ein Mann den sogenannten Hitlergruß. Der Mann durfte nicht an der Versammlung teilnehmen. Ein weiterer Hitler-Gruß wurde auf dem Versammlungsgelände der NPD festgestellt. Außerdem wird gegen einen der Versammlungsteilnehmer wegen Verdacht der Nötigung zum Nachteil eines Pressevertreters ermittelt. Bei der Gegenversammlung registrierte die Polizei keine Verstöße.

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