Peter Rossbach zur Zukunft des Landestheaters

Was für ein Theater?, könnte man launig fragen, wenn es nicht so ernst wäre. Im Zentrum der Kritik, die aus der Belegschaft des Eisenacher Theaters laut wird, steht der Intendant Jens Neundorff von Enzberg. Unter anderem stehen die Vorwürfe eines toxischen Arbeitsklimas und Mobbing im Raum. Das weist dieser natürlich zurück.

Mittlerweile hat sich auch der Stiftungsrat der Kulturstiftung Meiningen-Eisenach als Träger auch des Eisenacher Landestheaters zu Wort gemeldet: Viele schöne Worte und Versprechungen und Vorhaben und Beschwichtigungen. Der Intendant verstehe eine moderne Führungskultur als eigene Aufgabe, heißt es da. Dazu sollen Fortbildungen für die Leitungsebenen, ein Verhaltenskodex und Betriebsvereinbarungen kommen.

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Das tut offenbar alles Not. Ein weiteres Stück vom guten Ruf des Hauses geht flöten. Zunächst wird mit dem Jungen Schauspiel ein ideenreiches, sich wunderbar immer weiter entwickelndes Kinder- und Jugendtheater abgewickelt. Und dass, ob wohl in Eisenach mit seiner polarisierten Gesellschaft Jugendarbeit auch über ein gutes Kinder- und Jugendtheater so wichtig wäre.

Und nun folgt diese Katastrophe. Hat das eine mit dem anderen zu tun? Unmittelbar nicht, mittelbar schon. Denn auch in der Kommunikation der Entscheidung, dem Jungen Schauspiel den Todesstoß zu versetzen, sowohl nach außen, aber vor allem nach innen, zeigt sich eine wenn auch nur kleine Facette dessen, was nun im Stiftungsrat debattiert wird.

Schauplatz am Rande. Dass dem Förderverein des Theaters und den „Kulturbürgern“ der Stadt dazu nichts einfällt, man sich dort lieber in anderen (die einen sagen wichtigen, die anderen kleinkarierten) Debatten verliert, ist erstaunlich. Geht es doch um den Ruf des ganzen Hauses.