Wartburgkreis. Eindringliche Worte richtet Kreisschützenmeister Reinhard Wilhelm beim 30. Kreisschützentag an die Gäste aus der Kommunalpolitik. Den Schießwettbewerb der Ehrengäste gewinnt ein Mann aus der Verwaltung.

Der 30. Kreisschützentag des Wartburgkreises hatte neben der sportlichen auch eine politische Note. In Steinbach zitierte am Wochenende Kreisschützenmeister Reinhard Wilhelm den durch ein Schussattentat an den Rollstuhl gefesselten ehemaligen Bundesinnenministers Wolfgang Schäuble, der vor rund 20 Jahren den Standpunkt vertreten hatte: „Wir brauchen kein schärferes Waffengesetz, Deutschland hat das beste und schärfste Waffengesetz der Welt.“

Partner im Bemühen für inneren und äußeren Frieden

Der Kreisschützenmeister richtete seinen Appell an die Ehrengäste aus der kommunalen Politik: „Wir sind keine Gefahr für Gesellschaft und Bevölkerung und auch keine Feinde.“ Man möge legale Waffenbesitzer, Sportschützen und Jäger als Partner im Bemühen für den inneren und äußeren Frieden ansehen.

Zudem ging Reinhard Wilhelm auf das Ehrenamtsgesetz ein und sagte, es dürfe nicht alles als Ehrenamt bezeichnet werden. Weil dadurch das Ehrenamt entwürdigt und quasi in den Dreck getreten würde. Ehrenamt sei ein Amt mit hoher Verantwortung, etwa als Vorstandmitglied eines Vereins.

Weil man im Ehrenamt für eigene Fehler haftet

Als solches werde man auch im Vereinsregister eingetragen. Und – man haftet mit seinem Privatvermögen, unterlaufen in Ausübung des Amtes eigene Fehler, erinnerte Wilhelm. Deshalb sei eine private Haftpflichtversicherung abzuschließen, wofür 95 Euro fällig würden.

Dies sei wohl auch ein Grund dafür, dass immer weniger Leute bereit sind für ein Ehrenamt. Aus Sicht des Kreisschützenmeisters sollte unterschieden werden zwischen Ehrenamt und gesellschaftlicher Tätigkeit.

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Am Jahreseröffnungsschießen in getrennten Wertungen mit KK-Gewehren auf 50 Meter Zielentfernung nahmen auch Ehrengäste teil. Die jeweils zehn besten Schützen qualifizierten sich für das finale Schießen auf die Ehrenscheiben. Dort entschied ein einziger Schuss. Sieger der Ehrengäste wurde Vize-Landrat Udo Schilling.

Reinhard Wilhelm gewinnt Ehrenscheibe der Sportschützen

Bei den Sportschützen war die Auswertung heikler, die Treffer lagen sehr nahe aneinander. Nach akribischer Analyse stand fest: Gewinner der Ehrenscheibe der Schützen ist Reinhard Wilhelm. Das war ihm 2013 schon einmal gelungen. 2026 will der WSK-Chef das Amt an Jüngere übergeben, die bereits in den Startlöchern stünden, kündigte er an.

Beim parallel ausgetragenen Pokal für Nachwuchsschützen gingen vier Starter in drei Disziplinen (Lichtgewehr, Luftgewehr, Luftpistole) an den Start. Mit Manuel Langlotz (SGe Barchfeld) gewann der Jüngste unter ihnen. Schützen aus dem nördlichen Wartburgkreis waren nicht am Start.

Die nächsten Höhepunkte des Kreisschützenbundes werden das Kreisschützenfest samt Königsball in Treffurt und der Thüringer Kreisschützentag in Suhl sein.

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