Eisenach. Bernd Rexrodt pflegt seit drei Jahrzehnten eine innige Freundschaft nach Skanderborg in Ostjütland. Was für ihn daran wichtig ist.

Weil die dänische Kommune Skanderborg bei Eingemeindungen im Zuge der dortigen Kommunalreform zahlreiche Städte- und Gemeindepartnerschaften erbte, waren die partnerschaftlichen Beziehungen in die Wartburgstadt von dänischer Seite nur noch schwerlich zu stemmen. Aber in den Herzen einiger Eisenacher und Skanderborger lebt die 1993 geschlossene Partnerschaft weiter.

„Ich bin mit meiner Lebensgefährtin der einzige Eisenacher, der die Tradition der Freundschaft nach Skanderborg noch aufrechterhält“, erzählt der Wartburgstädter Bernd Rexrodt. Zunächst mit seiner viel zu früh verstorbenen Frau Angelika und später mit seiner Partnerin Ingrid Fries währt die Freundschaft nach Ost-Jütland in Dänemark inzwischen seit drei vollen Jahrzehnten.

„Das eine Jahr fahren wir hin, und das andere Jahr kommen die Dänen nach Eisenach“, sagt Senior Bernd Rexrodt über die gegenseitigen Besuche mit Hanne und Sœren Rasmussen. In den letzten Jahren liegen die Stippvisiten meist in der Weihnachts- oder der Pfingstzeit. So lernte das Skanderborger Paar in den drei Jahrzehnten neben den Eisenacher Sehenswürdigkeiten auch den Hörselberg, das Erlebnisbergwerk Merkers oder die Natur vor den Toren der Stadt kennen. „Einmal hat es kurz zuvor so schlimm geregnet, da glich die Drachenschlucht einem dampfenden Tropenhaus“, erinnert sich Bernd Rexrodt.

In den Anfangsjahren lag die deutsch-dänische Partnerschaft auf vielen Schultern: Eisenachs Handballer, der Fanfarenzug oder Chöre besuchten Skanderborg. Bernd Rexrodt machte den Vorstoß, und der Gründungspräsident des Schützenvereins Eisenach, Rolf Dieter Lang, knüpfte damals schnell Kontakte zu Präsident Henrik Mikkelsen vom Verein Skanderborg-Stilling Skytteforening, aus der eine langjährige, partnerschaftliche Beziehung wuchs. „Wir waren dort in den Anfangsjahren oft zu Wettkämpfen im offenen Feldschießen auf dem Militärgelände, das samstags und sonntags immer der Bevölkerung zur Verfügung steht“, erinnert sich Bernd Rexrodt, der damals dem 1990 gegründeten Schützenverein angehörte. Auch viele Wanderungen und Grillfeste unternahmen die Schützen beider Partnerstädte.

Die Denkmalpflege verbindet

Während der zahlreichen Treffen der Schützen gedeiht eine innige Freundschaft zwischen Bernd Rexrodt und seiner Frau mit Hanne und Sœren Rasmussen. Beide Männer verbindet die handwerkliche Liebe zum Denkmalschutz. Bernd Rexrodt ist Zimmermann und war bis zur Pensionierung 2020 in der Denkmalpflege in Eisenach tätig. Sœren Rasmussen betreibt in Skanderborg eine Holzwerkstatt, in der er Konstruktionshölzer, Paneele, Dachfenster oder Holzfußböden für denkmalgeschützter Häuser anfertigt.

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Die erste Zeit im wohlverdienten Ruhestand widmete sich Bernd Rexrodt der Pflege seiner Frau, die den Kampf gegen die schwere Erkrankung 2020 verlor. Zuvor verlebten beide noch schöne Stunden in Skanderborg anlässlich ihrer Silberhochzeit. „Zwischen den Schützenvereinen sind die freundschaftlichen Beziehungen abgeklungen, aber wir haben die Partnerschaft im Kleinen weitergeführt“, spricht Bernd Rexrodt auch für seine heutige Partnerin Ingrid Fries, die seine Verbundenheit zu Skanderborg teilt. So besuchten die Eisenacher mit ihren dänischen Freunden auch die Meerenge von Skagerrak, an der Nord- und Ostsee zusammenfließen.

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