Weimar. Einen Einblick in 44 Jahre Ensemble für Intuitive Musik gibt eine neue Publikation.

Zum 44-jährigen Bestehen machen sie sich, ihren Wegbereitern und Wegbegleitern ein Geschenk von bleibendem Wert: Kürzlich stellten im inspirierenden Rahmen des Gärtnerhauses im Weimarhallenpark Michael und Matthias von Hintzenstern, Hans Tutschku und Daniel Hoffmann einmal kein neues Werk intuitiven Zusammenspiels vor, sondern präsentierten ihr Jubiläumsbuch. In „Klänge des Augenblicks“ nimmt Autor und Ensemblegründer Michael von Hintzenstern „44 Jahre Ensemble für Intuitive Musik (EFIM)“ Weimar in den Blick.

In Erinnerung gerufen werden mit ihrer Fülle an Konzerten und Begegnungen die Jahre 1980 bis 2024. „Im Schnelldurchlauf“ ließen Michael von Hintzenstern und Ensemblemitglieder vor einer Vielzahl interessierter Zuhörer markante Ereignisse aus mehr als vier Jahrzehnten Revue passieren. Ihr Dank gilt all jenen, die das Buch finanziell und ideell gefördert haben.

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Ein gemeinsamer Klang, ein gemeinsamer Geist, das verlangt Ausdauer. Wenn die Chemie stimmt, können Kontinente zwischen einzelnen Ensemblemitgliedern liegen, so auch hier: Hans Tutschku ist seit 20 Jahren Professor an der Harvard Universität in Boston und kehrt für Konzerte doch immer wieder gern nach Thüringen zurück. Wie in den Jahren gemeinsamen Spiels ein unverwechselbarer Klang und fester Zusammenhalt entstand, davon erzählt dieses Buch. Dabei ist kein trockener chronologischer Abriss entstanden, sondern ein packend erzählter Einblick in Musik- und Zeitgeschichte.

Geburtshilfe leistete in den ersten Jahren Karlheinz Stockhausen (1928-2007), der zu einem wichtigen Mentor und Begleiter des Ensembles wurde. Welche Schwierigkeiten mit dieser musikalischen Brücke von Ost nach West verbunden waren, auch darauf geht das 254 Seiten starke und reich illustrierte Werk ein.

Drei Jahre investierte Ensembleleiter Michael von Hintzenstern nach eigenen Angaben in Recherche, Sammeln und Sichten des Materials. In 44 Jahren sammelte sich eine schier unüberschaubare Menge an Fotos, Zeitungsausschnitten, Daten und Dokumenten an. Eine Schwierigkeit für Autor Michael von Hintzenstern bestand deshalb darin, die Fülle schlüssig und pointiert zu bündeln. 

Bauhaus-Absolventin gestaltet und gibt heraus

Nun liegt eine lesenswerte Dokumentation der Ensemblegeschichte vor, die einen weiten Bogen von den Anfängen bis heute spannt. Gleich zu Beginn wird das Besondere des musikalischen Wirkens vom EFIM beschrieben, „Korrespondenz und Treffen“ mit Karlheinz Stockhausen 1970 bis 1989. Eingegangen wird auf „Neue Musik und ihre publizistische Legitimation in der DDR“, auf die Schlüsselrolle von „Kirche und Orgel in Denstedt“ in der Ensemblegeschichte, auf die synästhetischen Projekte des Ensembles, seine Konzerttourneen und seine Partner. Gestaltet und herausgegeben wurde der Band von der Designerin Julia Scorna, Absolventin der Bauhaus-Universität Weimar.

Wer das EFIM im Konzert erleben möchte, kann dies am Samstag, 22. Juni, 19.30 Uhr, im Schlossgarten Kannawurf bei Sömmerda und auf der Leuchtenburg am Sonntag, 23. Juni, 16 Uhr, in der Porzellankirche.

Exemplare des Buches können angefragt werden unter michaelvonhintzenstern@gmail.com