Berlin. Bei der Suche nach Arian wurde eine Kinderleiche entdeckt. Jetzt veröffentlichen die Ermittler neue Erkenntnisse. Aktuelle News im Blog.

  • Nach dem Fund einer Leiche hat die Polizei Ergebnisse aus dem Obduktionsbericht veröffentlicht
  • Bei dem toten Kind handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um Arian
  • Zur Todesursache will die Polizei nichts sagen
  • Ein Bauer aus dem Landkreis Stade hatte die Leiche am Montag entdeckt
  • Experte erklärt, warum Spürhunde keine Chance hatten

Der Vermisstenfall in Kürze: Der sechs Jahre Arian aus Bremervörde (Niedersachsen) war seit dem 22. April 2024 verschwunden. Der autistische Junge hatte sein Elternhaus offenbar aus eigenem Antrieb verlassen und sich in einen Wald aufgemacht. Das zeigen Aufnahmen einer Überwachungskamera. Mehrere großangelegte Suchen der Polizei brachten zunächst keine Hinweise

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Nun gibt es traurige Gewissheit: Am Montag (24. Juni) fand ein Bauer im niedersächsischen Landkreis Stade eine Leiche. Die Polizei bestätigte, dass es sich dabei um Arian handelt. Zur Todesursache will die Polizei keine Angaben machen.

Wir berichten über Neuigkeiten im Fall Arian im Newsblog.

News zu Arian aus Bremervörde vom 27. Juni: Vermisster Arian aus Niedersachsen ist tot 

15.23 Uhr: Der seit mehr als zwei Monaten vermisste Arian aus dem niedersächsischen Bremervörde ist tot. Bei der am Montag gefundenen Leiche handelt es sich um den Sechsjährigen, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte. 

Darum schlugen die Spürhunde nicht an

15.50 Uhr: Bei der Suche nach Arian kamen neben Drohnen, einem Kampfjet und vielen menschlichen Helfer auch Spürhunde zum Einsatz. Eigentlich gelten die vierbeinigen Helfer als sehr zuverlässig, den verschwundenen Jungen konnten sie jedoch nicht finden. Gegenüber T-online erklärte Spürhundtrainer Enrico Lombardi woran das gelegen haben könnte.

Die entscheidenden Faktoren laut Lombardi: Wind und Nässe. Beide könnten den Erfolg erheblich beeinflussen. An nassen Tagen fällt es den Tieren schwerer, zu riechen. Idealerweise würden sie gegen den Wind eingesetzt „damit der Hund auch die entsprechenden Geruchsmoleküle durch den Wind zugetragen bekommt“. Hier sieht Lombardi auch die Kernproblematik im Falle Adrian. Denn: „Die Leistungsfähigkeit von Spürhunden ist extrem hoch“ – wenn die Witterung passt. Auch sei die Fehlerquote noch geringer, wenn – wie bei Adrian – mehrere Spürhunde eingesetzt würden.

Einsatzkräfte der Polizei auf der Suche nach dem vermissten Arian.
Einsatzkräfte der Polizei auf der Suche nach dem vermissten Arian. © Sina Schuldt/dpa | Unbekannt

Obduktionsergebnis: Kein Hinweis auf Fremdverschulden

11.20 Uhr: Die Polizei hat soeben die ersten Ergebnisse der rechtsmedizinischen Untersuchung veröffentlicht. Demnach gebe es keine Hinweise auf ein Fremdverschulden nach der Untersuchung des Leichnams.

Die Untersuchungen zur zweifelsfreien Identifizierung stünden zwar noch aus, aber: „Die Polizei geht jedoch mit hoher Wahrscheinlichkeit davon aus, dass es sich bei dem verstorbenen Kind um den seit April vermissten Arian aus Elm handelt.“

Zur genauen Todesursache will sich die Polizei „unter Berücksichtigung der Persönlichkeitsrechte des verstorbenen Kindes und der Angehörigen“ nicht äußern.

Obduktionsergebnis wird heute bekanntgegeben

10.25 Uhr: Nach dem Fund einer Kinderleiche im Norden Niedersachsens soll voraussichtlich im Laufe dieses Donnerstags das Ergebnis der gerichtsmedizinischen Untersuchung bekanntgegeben werden. Das sagte ein Polizeisprecher in Rotenburg an der Wümme am Morgen. Dann ist klar, ob das tote Kind der sechsjährige Arian aus Bremervörde ist. Der Junge wird seit dem 22. April vermisst und wurde rund eine Woche lang intensiv mit Hunderten Einsatzkräften gesucht – an Land, aus der Luft und im Wasser. 

Für Donnerstagvormittag seien Gespräche mit der Staatsanwaltschaft geplant, sagte der Polizeisprecher. Die Staatsanwaltschaft ist demnach grundsätzlich eingebunden, wenn strafbares Handeln nicht auszuschließen ist. Eine Straftat sei in diesem Fall nicht anzunehmen. „Aber bis zum Ergebnis der Obduktion können wir das nicht mit hundertprozentiger Sicherheit wissen“, erklärte der Sprecher. 

Am Montagnachmittag hatte ein Landwirt ein totes Kind bei Mäharbeiten auf einer Wiese in Estorf im Landkreis Stade entdeckt. Die Ermittler gehen mit hoher Wahrscheinlichkeit davon aus, dass das tote Kind der sechsjährige Arian aus Bremervörde ist. Die Obduktion des Leichnams soll Aufschluss über die Identität, die Todesursache und den Todeszeitpunkt geben. 

News zu Arian aus Bremervörde vom 26. Juni: Polizei überprüft ihre Suchaktion

21.10 Uhr: Warum wurde die Kinderleiche aus dem Feld im Landkreis Stade nicht früher entdeckt? Der Bereich in dem das tote Kind gefunden wurde, war zuvor mehrmals abgesucht worden. Das ist eine der Fragen, denen die Ermittlungsgruppe „Arian“ nachgeht.

Dabei wird offenbar auch die Arbeit der Suchtrupps unter die Lupe genommen. Hunderte Polizisten und Bundeswehrsoldatinnen hatten nach dem verschwundenen Sechsjährigen gesucht, und ihre Arbeit protokolliert. Diese Aufzeichnungen sind nun Gegenstand von Ermittlungen. Der „Bild“ sagte ein Polizeisprecher. „Das ist Teil der Rekonstruktion. Es werden jetzt alle Einsatzprotokolle überprüft, und das macht die Ermittlungsgruppe Arian.“

Demnach wollen die Ermittler wohl herausfinden, ob der kleine Arian mehrere Tage über die Felder nahe seines Wohnorts irrte.

Gelbes T-Shirt könnte zum entscheidenden Indiz werden

9.20 Uhr: Endgültige Gewissheit über das Schicksal von Arian gibt es noch nicht. Aber die Indizien, dass es sich bei der gefundenen Kinderleiche um den vermissten Jungen handelt, verdichten sich – vor allem durch Aussagen des Bauern, der die Leiche auf einem Feld gefunden hat. Der „Bild“-Zeitung sagte der 56-Jährige: „Mir war gleich klar, dass das eine Kinderleiche ist. Und ich konnte das auch am gelben T-Shirt erkennen.“ Arians gelbes Shirt ist längst bundesweit bekannt. Der Junge trägt das langärmelige Kleidungsstück auf dem Foto, das im Zuge der Suche veröffentlicht worden war. Genau dieses Shirt soll Arian am Tag seines Verschwindens getragen haben.

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Polizei im Fall Arian: „Keine DNA-Schnellabgleiche“

8.46 Uhr: Nach dem Fund der Kinderleiche ist unklar, wann genau die Ergebnisse der gerichtsmedizinischen Untersuchung vorliegen. „Das können die Kolleginnen und Kollegen von der Rechtsmedizin Hamburg auch nicht immer genau abschätzen“, sagte ein Sprecher der Polizei Rotenburg am Mittwochmorgen.

„Es werden auch keine DNA-Schnellabgleiche durchgeführt“, sagte der Sprecher. „Wir warten auf das sichere Ergebnis der Rechtsmedizin. Erst dann können wir mit Sicherheit sagen, ob es sich bei der Kinderleiche um den vermissten Arian handelt.“ Die Polizei geht mit hoher Wahrscheinlichkeit davon aus, dass das tote Kind Arian ist. Die Untersuchungsergebnisse werden im Laufe dieser Woche erwartet.

Die Obduktion des Leichnams soll zudem klären, wann und woran das Kind gestorben ist. Das ist dem Sprecher zufolge auch mit Blick auf die Aufarbeitung der großangelegten Suche nach Arian wichtig, denn der Fundort der Leiche liegt nur wenige Kilometer entfernt vom Wohnort des seit April vermissten Jungen. Die Gegend dort war mehrfach von Einsatzkräften abgesucht worden. Die Polizei will die Suche rekonstruieren, um herauszufinden, warum der autistische Junge nicht gefunden wurde.

News zu Arian (6) aus Bremervörde vom 25. Juni – Landwirt: „Mitarbeiter hatte vor Angst die Hosen voll“

13.30 Uhr: Der Landwirt, der die Kinderleiche entdeckt hat, äußert sich zu dem Fund auf seinem Feld. In der „Bild“-Zeitung berichtet der 54-Jährige, sein Sohn habe bereits am Sonntag auf einer seiner Wiesen „etwas Buntes“ gesehen, sich aber nicht weiter darum gekümmert.

Tags darauf habe ihn dann ein Mitarbeiter angerufen und gebeten, er möge herkommen. „Der hatte vor Angst die Hosen voll“, sagte der Landwirt, und weiter: „Mir war gleich klar, was es nur sein konnte.“

Um 16.30 Uhr habe er die Polizei alarmiert und die Beamten zum Fundort geführt. „Was die Polizei dort gemacht hat, weiß ich nicht“, sagte der 54-Jährige. Die Leiche sei weg gewesen. Er wundert sich, dass die Leiche nicht früher entdeckt worden war. Polizei und Bundeswehr seien auf dem Grundstück gewesen, hätten „in jedes Loch“ geschaut.

Rechtsmediziner sollen Identität von Kinderleiche klären

8.35 Uhr: Nach dem Fund einer Kinderleiche im Norden Niedersachsens sollen Rechtsmediziner die Identität des toten Kindes zweifelsfrei klären. Der Leichnam sei in ein rechtsmedizinisches Institut gebracht worden, teilte die Polizei am Dienstagmorgen mit. Mit einem Ergebnis sei frühestens im Laufe der Woche zu rechnen.

Ein gebasteltes vierblättriges Kleeblatt mit der Aufschrift ·Arian komm nach Hause· hängt an einem Zaun.
Ein gebasteltes vierblättriges Kleeblatt mit der Aufschrift ·Arian komm nach Hause· hängt an einem Zaun. © DPA Images | Daniel Bockwoldt

Polizei: In Niedersachsen entdeckte Kinderleiche wahrscheinlich Arian

8.20 Uhr: Bei der im Landkreis Stade in Niedersachsen gefundenen Kinderleiche handelt es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um den seit Wochen verschwundenen Jungen Arian.

Die Ermittler halten „einen Zusammenhang mit dem seit April verschwunden, sechsjährigen Arian aus Elm bei Bremervörde für wahrscheinlich“, teilte die Polizei in Rotenburg am Dienstagmorgen mit. Ein Landwirt hatte die Leiche am Montagnachmittag bei Mäharbeiten auf einer Wiese in der Gemeinde Behrste entdeckt.

Der Fundort des Leichnams liegt nach Polizeiangaben etwa 300 Meter vom Gemeindeverbindungsweg Eikhof entfernt. Dieser Ort liege in dem Bereich, in dem nach dem vermissten Jungen gesucht wurde.

Blick auf eine abgemähte Wiese nahe des Fundeortes einer Kinderleiche im Landkreis Stade.
Blick auf eine abgemähte Wiese nahe des Fundeortes einer Kinderleiche im Landkreis Stade. © DPA Images | Steven Hutchings

Landwirt findet Kinderleiche bei Mäharbeiten

6.28 Uhr: Ein Landwirt hat auf einer Wiese im niedersächsischen Landkreis Stade, in dem nach dem verschwundenen Jungen Arian gesucht worden war, die Leiche eines Kindes gefunden. Das teilte die Polizeiinspektion Rothenburg am Dienstagmorgen mit. In der Region wird seit Wochen der sechsjährige Arian vermisst. 

Der Landwirt habe die Leiche am Montagnachmittag bei Mäharbeiten gegen 16.30 Uhr in der Gemeinde Estorf im Landkreis Stade gefunden, hieß es. Weitere Angaben zum genauen Fundort, zur Auffindesituation und zum Kind machten die Beamten zunächst nicht. Laut dem Statement haben die Tatortgruppe der Polizeiinspektion Stade und Mitarbeitende der „Ermittlungsgruppe Arian“ den Fundort bereits kriminaltechnisch aufgenommen.

News zu Arian (6) aus Bremervörde vom 16. Juni: Suche nach Arian immer verzweifelter – Zeit läuft ab

19.29 Uhr: Bei der Suche nach dem vermissten Arian aus Bremervörde läuft dem fünfköpfigen Ermittlungsteam die Zeit davon. In spätestens 13 Tagen soll Schluss sein mit der Spurensuche – denn die „Ermittlungsgruppe Arian“ arbeitet planmäßig nur noch bis zum 30. Juni, wie der Fernsehsender RTL berichtet. Und aktuell würden sich keinerlei neue Ansätze ergeben. Die Hinweise aus der Bevölkerung nehmen ab, der Fall droht zum „Cold Case“ zu werden.

Auch die zuletzt verbreitete „Sandmännchen“-Theorie brachte keine Ergebnisse. Spekuliert worden war, dass Arian durch die beliebte „Kika“-Kindersendung dazu motiviert worden sein könnte, die Motorboote im Hafen von Bremervörde zu besuchen. Entsprechende Suchen seien allerdings bislang ohne Erfolg geblieben, hieß es. Auch die Theorie, Arian könnte Wölfen zum Opfer gefallen sein, verlief bislang im Sande. Ende Juni soll nun die Staatsanwaltschaft entscheiden, ob die Ermittlungsgruppe ihre Arbeit fortsetzt.

News zu Arian (6) aus Bremervörde vom 3. Juni: „Sandmännchen“–Theorie – War das der Auslöser für Arians Verschwinden?

14.21 Uhr: Im Vermisstenfall Arian gibt es eine neue Theorie, die sich auf die beliebte Kindersendung „Unser Sandmännchen“ bezieht. Denn am Abend des Verschwindens des Sechsjährigen lief die Sendung von 18.50 bis 19.00 Uhr auf dem Sender Kika. In der Folge ging es an diesem Abend um einen Cowboy und sein Motorboot – ähnlich den Booten im Hafen von Bremervörde. Es wird daher spekuliert, ob die Kindersendung Arian motiviert haben könnte, das Haus zu verlassen und zu den Booten zu gehen.

Elke Donaiski, Diplom-Psychologin bei Autismus Deutschland e.V. in Berlin, hält diese Theorie für möglich: „Autistische Kinder haben eine andere Vernetzung im Gehirn, die zu anderen Verhaltensweisen und Reaktionen führt als bei neurotypischen Kindern. Sie sind in ihrer Sinneswahrnehmung oft sehr sensibel – sei es für Geräusche, Gerüche oder Berührungen“, erklärt die Expertin. „Bei manchen autistischen Kindern kann diese erhöhte Wahrnehmung auch zu einem starken Interesse an bestimmten Reizen, Gegenständen oder Themen führen, das sich in ungewöhnlichem Verhalten äußert.“

Donaiski weist auch darauf hin, dass viele autistische Kinder eine generelle Tendenz zum Weglaufen haben. „Manche Kinder mit frühkindlichem Autismus laufen weg, weil sie motorische Aktivitäten brauchen und sich bewegen wollen. Sie wollen nicht „weglaufen“, sondern laufen einfach los und da sie oft keine gute Gefahreneinschätzung haben, denken sie nicht darüber nach, ob etwas passieren könnte. Auch haben sie häufig Schwierigkeiten mit der Perspektivübernahme und der Wahrnehmung von Gefahren, was dazu führen kann, dass sie einfach weglaufen, ohne mögliche Risiken oder Sorgen der Eltern zu erkennen.“ Häufig hätten betroffene Kinder auch eine eingeschränkte Körperwahrnehmung, so dass sie weder Schmerzen noch Hunger verspüren und dadurch nicht unbedingt wieder den Weg nach Hause zurück finden.

Die Möglichkeit, dass Arian in den Hafen gelangt und auf ein Motorboot geklettert sein könnte, konnte die Polizei bisher nicht bestätigen. Ein Polizeisprecher erklärte auf Anfrage von „IPPEN MEDIA“, dass ihm die Hypothese der Kindersendung nicht bekannt sei. Allerdings seien Boote als Versteckmöglichkeit bei der Suche berücksichtigt worden. Die wahrscheinlichste Erklärung sei laut Polizei immer noch ein Unfall ohne Fremdeinwirkung.

News zu Arian (6) aus Bremverörde vom 28. Mai: Kriminalist: „Polizei sucht vermutlich ein totes Kind“

8.20 Uhr: Vom kleinen Arian fehlt weiter jede Spur, die Suchaktionen der Polizei verliefen, so weit öffentlich bekannt, ergebnislos. Der Sechsjährige ist wohl verunglückt, für eine Straftat gibt es keine echten Anhaltspunkte, im Gegenteil: Nahe der Oste gefundene Fußabdrücke deuten darauf hin, dass Arian dort unterwegs war und einen Unfall hatte. Dem „Münchner Merkur“ sagte Christian Matzdorf, Professor für Kriminalistik an der HWR Berlin dazu: „Aufgrund der aktuellen Erkenntnisse, die öffentlich sind, wie etwa dem Autismus, das Alter und die Hilflosigkeit des Jungen, ist ein Unglücksfall aufgrund einer möglichen Orientierungslosigkeit wohl berechtigterweise eine Leitthese.“

Zwar sei nichts unmöglich, auch eine Fremdbeteiligung, selbst von bereits bekannten Personen, nicht. Solchen Vermutungen nachzugehen heiße aber nicht, dass es auch konkerte Anhaltspunkte gebe. Bei der Aufklärung des Falls geht es aus seiner Sicht wahrscheinlich nicht mehr darum, einen lebenden Arian zu finden. Stattdessen dürfte diese der Prävention weiterer Fälle dienen – und den Angehörigen Gewissheit geben. Dies sei „in seiner Bedeutung nicht zu unterschätzen“.

Auch wenn es schwer zu verstehen sein mag: „Aktuell dürfte die Intention nicht mehr sein, ein lebendiges Kind zu finden, sondern vielleicht über ein vermutlich totes Kind herauszufinden, ob von einer Straftat auszugehen ist“, sagte Matzdorf dem „Merkur“.

News zu Arian (6) aus Bremervörde vom 22. Mai: Sechsjähriger Arian bleibt verschwunden

10.35 Uhr: Der sechsjährige Arian aus dem niedersächsischen Bremervörde-Elm bleibt verschwunden. Es lägen keine neuen Hinweise auf den autistischen Jungen vor, sagte ein Polizeisprecher am Mittwoch. Zu neuen Suchaktionen machte er keine Angaben. Eine Ermittlungsgruppe aus fünf Beamten soll nach den bisherigen Planungen zwei Monate lang tätig sein und die vorhandenen Hinweise nach und nach abarbeiten. Arian wird seit dem 22. April vermisst. Rund eine Woche lang suchten Einsatzkräfte und Helfer Tag und Nacht nach dem Jungen. Zeitweise waren bis zu 1200 Menschen beteiligt. 

Dörfer, Wiesen und Wälder wurden dabei durchkämmt. Der Fluss Oste wurde mehrfach mit Booten abgefahren, Drohnen und Helikopter überflogen wiederholt die ländliche Region. Dann entschied die Polizei in Absprache mit dem niedersächsischen Innenministerium, die Suche einzustellen. Mitte Mai suchte die Polizei erneut zwei Tage lang nach Arian. 

Einsatzkräfte der Polizei verteilen bei einer Anwohnerbefragung im Ortsteil Gräpel in der Nähe von Elm Hinweisblätter.
Einsatzkräfte der Polizei verteilen bei einer Anwohnerbefragung im Ortsteil Gräpel in der Nähe von Elm Hinweisblätter. © DPA Images | Sina Schuldt

Die Polizei hat mehrere Hypothesen dazu, was mit Arian geschehen sein könnte. Als am wahrscheinlichsten gilt nach früheren Angaben der Ermittler, dass Arian einen Unfall ohne fremde Beteiligung hatte. Gegen einen Kriminalfall spricht demnach, dass die Einsatzkräfte kleine Fußabdrücke an der Oste gefunden haben, die wahrscheinlich von Arian stammten. 

Nachrichten zu Arian (6) aus Bremervörde vom 17. Mai: Suche nach vermisstem Jungen ohne Erfolg

8.00 Uhr: Auch nach erneuter Suche in Niedersachsen bleibt der vermisste Arian verschwunden. Bis zum späten Donnerstagnachmittag sei nach dem sechsjährigen Jungen gesucht worden, die Aktion habe aber „keinen Sucherfolg“ gebracht, sagte ein Polizeisprecher am Freitag. Es habe auch keine neuen Hinweise gegeben und die Befragung von Menschen in mehreren Ortschaften in der Nähe von Arians Heimatdorf Bremervörde-Elm sei ergebnislos geblieben. 

Für Freitag und das Wochenende seien keine Suchaktionen geplant, die Ermittlungsgruppe arbeite aber weiter: „Wir bleiben da am Ball, wir machen weiter“, betonte der Sprecher.

Am Donnerstag fuhren Einsatzkräfte auf Booten den Fluss Oste ab, auch mehrere Suchhunde waren im Einsatz. Ein Hubschrauber flog den Fluss ab. Außerdem standen Taucher bereit, die die Polizei hätte einsetzen können. In der Nähe der Oste, einem Nebenfluss der Elbe, hatten Ermittler Fußspuren gefunden, die der kleine Autist wahrscheinlich hinterlassen hat.

Arian wird seit dem 22. April vermisst, etwa eine Woche lang suchten Hunderte Einsatzkräfte und Helfer nach ihm. Am Mittwoch begannen dann abermals Suchaktionen. Die „Ermittlungsgruppe Arian“, die aus fünf Beamten besteht, arbeitet an dem Fall des vermissten Jungen.

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Nachrichten zu Arian (6) aus Bremervörde vom 15. Mai: Polizisten suchen in Nachbarort nach vermisstem Arian

13.45 Uhr: Die Suche nach dem vermissten Arian aus dem niedersächsischen Bremervörde-Elm ist am Mittwoch fortgesetzt worden. In dem Ort Gräpel, der neben Elm liegt, liefen mehrere Polizisten umher. Auch Polizeiwagen waren in dem Dorf zu sehen. Wie ein dpa-Reporter berichtete, klopfen die Beamten an Türen, um mit Anwohnern zu sprechen.

Einsatzkräfte der Polizei führen Anwohnerbefragungen im Ortsteil Gräpel in der Nähe von Elm durch. Ziel dieser Maßnahme ist es, mögliche Hinweise bei der Suche nach dem vermissten Arian zu erhalten.
Einsatzkräfte der Polizei führen Anwohnerbefragungen im Ortsteil Gräpel in der Nähe von Elm durch. Ziel dieser Maßnahme ist es, mögliche Hinweise bei der Suche nach dem vermissten Arian zu erhalten. © DPA Images | Sina Schuldt

Polizei befragt am Mittwoch Anwohner nochmal

9:02 Uhr: Seit mehr als drei Wochen fehlt jede Spur von dem sechsjährigen Arian, nun suchen die Ermittler erneut nach dem Jungen aus Bremervörde im Norden Niedersachsens. Die Polizei werde an diesem Mittwoch Anwohner befragen und nach Aufnahmen von privaten Überwachungskameras fragen, teilte ein Sprecher der Polizei mit. „Es wird ein langer Tag werden.“ Wurde Arian entführt? Was die Polizei zu dieser Theorie sagt

Am (morgigen) Donnerstag soll die Suche dann am nahe gelegenen Fluss Oste fortgesetzt werden.

Der sechsjährige Arian wird nun seit einer Woche vermisst.
Der sechsjährige Arian wird nun seit einer Woche vermisst. © Polizei | Polizei

Nachrichten zu Arian (6) aus Bremervörde vom 14. Mai: Polizei setzt Suche am Mittwoch und Donnerstag fort

11.40 Uhr: Am Mittwoch und Donnerstag setzt die Polizei ihre Suche nach dem vor drei Wochen verschwundenen sechsjährigen Arian aus dem niedersächsischen Bremervörde fort. Am Mittwoch würden Ermittlerteams zunächst Anwohnerinnen und Anwohner in sechs Ortschaften entlang des Flusses Oste befragen, teilte die Polizei in Rotenburg mit. Am Donnerstag sollen demnach Polizeikräfte mit Sonarbooten sowie Taucher und Spürhunde den Mittellauf der Oste absuchen.

Als eine mögliche Erklärung für das Verschwinden des autistischen Jungen galt von Anfang an, dass er in die durch die Region fließenden Oste gefallen sein könnte. Der Fluss mündet in die Elbe und wird streckenweise von Ebbe und Flut beeinflusst, was Suchmaßnahmen zusätzlich erschwert.

Die Anwohnerbefragung in den Ortschaften entlang des Flusses zielt nach Angaben der Polizei auf mögliche neue Hinweise von Menschen, die etwa aufgrund von Urlaubsabwesenheiten bisher noch nicht kontaktiert wurden. Außerdem könnte dadurch noch neues Videomaterial von Überwachungskameras entdeckt werden, das bislang noch nicht ausgewertet worden sei, hieß es.

Nachrichten zu Arian (6) aus Bremervörde vom 13. Mai: Polizei kündigt neue Suche an

9.15 Uhr: Für diese Woche hat die Polizei eine neue Suche entlang des Flusses Oste geplant. „Mittlerweile verstehen wir es nicht, dass der Junge nicht irgendwo gefunden wird“, sagte Polizeisprecher Heiner van der Werp am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Am sonnigen langen Wochenende seien viele Menschen am Fluss Oste unterwegs gewesen. „Wir werden dabei auch technisches Gerät einsetzen“, sagte der Sprecher.

Heiner van der Werp, Sprecher der Polizei Rotenburg
Heiner van der Werp, Sprecher der Polizei Rotenburg © dpa | Daniel Bockwoldt

Als zweite Maßnahme sollen erneut die Bewohner der Ortschaften in der Nähe von Arians Zuhause in Bremervörde-Elm befragt werden, ob sie Beobachtungen gemacht haben. „Es wird eine Art Klinkenputzen sein“, sagte van der Werp. 

Arian aus Bremervörde wird seit dem 22. April vermisst.
Arian aus Bremervörde wird seit dem 22. April vermisst. © Polizei Rothenburg | Polizei Rothenburg

Die Ungewissheit sei für die Angehörigen und alle Beteiligten sehr belastend, sagte der Polizeisprecher. Nach wie vor erscheine ein Unglücksfall am wahrscheinlichsten, weil Arian am 22. April sein Zuhause abends allein verlassen habe. Aufnahmen einer privaten Überwachungskamera zeigen, wie der Sechsjährige Richtung Wald läuft.

Ermittelt werde aber in alle Richtungen, sagte der Sprecher: „Wir haben es niemals ausgeschlossen, dass er entführt wurde.“

Fall Arian: Was bisher geschah

Der autistische Junge wird seit dem 22. April vermisst. Die Polizei geht davon aus, dass er sein Zuhause selbstständig verließ. Eine Woche lang suchten Hunderte Einsatzkräfte und Freiwillige Tag und Nacht an Land, aus der Luft und im Wasser nach Arian.

Ein Suchhund der K-9 Suchhunde Elbe-Weser beim Einsatz auf der Suche nach einem vermissten Jungen.
Ein Suchhund der K-9 Suchhunde Elbe-Weser beim Einsatz auf der Suche nach einem vermissten Jungen. © DPA Images | Daniel Bockwoldt

Im Einsatz waren Suchhunde, eine Reiterstaffel, Helikopter, Drohnen, ein Tornado-Flieger, Amphibienfahrzeug, Boote und Taucher.

Ende April stellte die Polizei die aktive Suche zunächst ein. Eine Gruppe aus fünf Ermittlern und Ermittlerinnen bearbeitet den Fall weiter und geht Hinweisen nach. 

Hinweise auf den verschwundenen Jungen können über das Bürgertelefon unter den Nummern 04761/7489135 und 04761 7489144 gegeben werden.

fmg/dpa