Axel Lukacsek über die Sicherheit im Radsport

Erst landete Lennard Kämna auf der Intensivstation, weil er beim Training von einem Auto angefahren wurde. Dann schockierte eine Massenkarambolage bei der Baskenland-Rundfahrt mit Tour-Gewinner Jonas Vingegaard mitten im Geschehen – und entfachte eine immer wiederkehrende Diskussion um die Sicherheit im Radsport aufs Neue.

Dabei steckt die Branche in einem Dilemma. Einerseits wird immer mehr getan, um die Gesundheit der Profis zu schützen. So waren im vergangenen Jahr einige Teams bei der Tour de France mit speziellen Regenreifen sowie veränderter Gummimischung ausgestattet, um bei nasser Straße besseren Halt zu haben. Andererseits liegt es in der Natur der Sache, dass die Radsportler alles ausreizen, um als erster ins Ziel zu kommen – und fahren umso schneller.

Sportreporter Axel Lukacsek
Sportreporter Axel Lukacsek © Marco Schmidt | Marco Schmidt

Die Schwierigkeit belegt auch die Diskussion um das legendäre Rennen Paris Roubaix am Sonntag. Dort hat man an der Einfahrt in den Wald von Arenberg eine Schikane eingebaut, um auf der berüchtigten Kopfsteinpflaster-Passage die Fahrer von 60 Sachen auf Tempo 25 abzubremsen. Aber einige Radsportler befürchten an der künstlich eingebauten Kurve erst recht die Gefahr von schweren Kollisionen.

Veranstalter, Verbände und Fahrergewerkschaft stehen zwar in der Verantwortung. Aber der Profiradsport bleibt eine Gratwanderung – und das Risiko fährt immer mit.