Erfurt. Beim Funke-Fußballabend in Erfurt sagt Ex-Nationalspieler Fredi Bobic, wer ihn zum EM-Auftakt überrascht hat und wie er den deutschen EM-Kader bewertet.

Fredi Bobic verspürt längst keinen Erfolgsdruck mehr. So blieb er kurz vor dem Anpfiff des deutschen Vorrundenspiels gegen Ungarn völlig entspannt. Er nahm sich geduldig Zeit, um Fragen von Fans zu beantworten, Autogramme zu schreiben oder Fotowünsche zu erfüllen.

Beim Funke-Fußballabend im Erfurter Dompalais begrüßte Geschäftsführer Michael Tallai nicht nur rund 100 Leser und Geschäftspartner des Verlages, sondern mit dem Ex-Nationalspieler einen ganz besonderen Gast. Der Schwabe weiß, wie sich ein Titelgewinn anfühlt. Beim Turnier 1996 in England holte er mit der deutschen Elf die Krone. „Wir wünschen uns natürlich alle, dass Deutschland gewinnt. Vor allem aber soll die Europameisterschaft ein großes Fest der Freude werden“, sagte der einstige Stürmer.

Sieger der Mini-EM beim Fußball-Abend eingeladen

Passend zum sportlichen Rahmen mit der Liveübertragung des deutschen Vorrundenduells gegen Ungarn stand an dem Abend auch ein aktueller Europameister im Mittelpunkt. Die E-Junioren des FC Thüringen Jena, die bei der von Funke Medien Thüringen und dem Thüringer Fußball-Verband organisierten Mini-EM im Trikot der belgischen Mannschaft das Turnier gewannen, wurden von Sportchef Marco Alles in der großen Runde herzlich begrüßt. Mit dem Deutschland-Trikot hatten sie sich perfekt auf den Fußballabend eingestimmt.

Die jungen Spieler um Trainer Dominik Piskol hatten bei der Mini-EM in Gera im Finale den FSV Wacker 90 Nordhausen mit 4:1 bezwungen, der als Ukraine aufgelaufen war. „Die meisten Jungs kannten Fredi Bobic zwar nicht, aber jetzt wissen sie, wer er ist“, sagte der Trainer mit einem Augenzwinkern: „Dass wir nach unserem Sieg auch beim Fußballabend dabei sein durften, war ein tolles Erlebnis.“

Bobic vom Duell der Türken gegen Georgien überrascht

Noch bevor die deutsche Mannschaft um den Achtelfinaleinzug kämpfte, blickte Stargast Fredi Bobic im Interview mit Marco Alles nicht nur auf ein glanzvolles Stück deutscher EM-Geschichte zurück. Vor allem sprach er über einen EM-Auftakt voller Emotionen. Überrascht habe ihn das 3:1 der türkischen Mannschaft gegen Georgien. „Vorher dachte man, das wird nicht unbedingt ein Kracher. Für mich war es bislang das beste Spiel dieser EM“, sagte Bobic. Er hob vor allem die ausgelassene Stimmung hervor: „Welche Euphorie auf den Tribünen herrschte, war richtig toll“, sagte der Ex-Nationalspieler.

Ex-Nationalspieler von schottischen Fans begeistert

Den deutschen Auftaktsieg gegen Schottland wertete er als einen Auftakt nach Maß, „weil beim Start in solch ein wichtiges Turnier man nie richtig weiß, wo man steht.“ Begeistert habe ihn aber auch, wie die schottischen Fans trotz der heftigen Niederlage gegen den EM-Gastgeber ihre Elf gefeiert haben. Auch wenn er bei der Aufstellung des EM-Kaders im Falle von Mats Hummels anders entschieden hätte und den Abwehrmann für das EM-Heimspiel nominiert hätte, bescheinigte er Bundestrainer Julian Nagelsmann ein gutes Händchen: „Er hat eine gute Mischung zusammengestellt.“

Sportchef Marco Alles (links) im Gespräch mit Fredi Bobic.
Sportchef Marco Alles (links) im Gespräch mit Fredi Bobic. © FUNKE Foto Services | Sascha Fromm

Dass Fredi Bobic der belgischen Mannschaft kaum Chancen auf den Titel einräumt, störte die Jungs vom FC Thüringen Jena in keiner Weise. Bei der Mini-EM triumphierten sie im Trikot des Nachbarlandes. Fortan gelten – wie beim Ex-Nationalspieler – ihre Sympathien ausschließlich der deutschen Mannschaft.

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