Herzogenaurach. Der Innenverteidiger der Nationalmannschaft konnte am Freitag trainieren. Bundestrainer Nagelsmann findet klare Worte zu seiner Lage.

Niclas Füllkrug oder Kai Havertz? Auf die Stürmer-Frage, die die deutsche Fußball-Öffentlichkeit beschäftigt, gab es auch am Freitagabend in Dortmund keine Antwort. „Ich habe mich entschieden“, sagte Julian Nagelsmann. „Aber ich verrate ihnen die Entscheidung nicht.“ Festlegen aber konnte sich der Bundestrainer vor dem EM-Achtelfinale am Samstagabend (21 Uhr/ZDF) gegen Dänemark bei Abwehrchef Antonio Rüdiger. „Wenn nichts Besonderes passiert, wird er spielen können“, kündigte Nagelsmann an, der vor den taktisch variablen Dänen, die sowohl pressen als auch abwarten könnten, warnte.

So hatte es sich bereits am Vormittag angekündigt. Um 10.45 Uhr machte sich der Oberschenkel der Nation auf den Weg zum Abschlusstraining und bog ins Aufwärmzelt ab. Als Rüdiger wenig später auch in Fußballschuhen den Trainingsplatz der Nationalmannschaft in Herzogenaurach betrat, waren alle Objektive auf seinen rechten Schenkel gerichtet. Die gute Nachricht folgte prompt: Er hielt der Belastung stand. So sah es zumindest in den ersten 15 Minuten aus, die von den Medien verfolgt werden durften.

DFB-Ärzte entwickelten Aufbauplan für Rüdiger

Im dritten Gruppenspiel gegen die Schweiz (1:1) hatte sich der Verteidiger von Real Madrid eine Zerrung im Oberschenkel zugezogen. Die medizinische Abteilung um die Mannschaftsärzte Jochen Hahne und Silja Schwarz hatten einen klaren Aufbauplan entwickelt. Am Ende entscheidet aber vor allem Rüdigers Gefühl. „Es ist nicht einfach für den Kopf, ich kenne die Verletzung“, hatte Nico Schlotterbeck am Donnerstag gesagt. Der Dortmunder wird in Dortmund den gesperrten Jonathan Tah ersetzen.

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Gute Chancen auf die Startelf hat auch Füllkrug, was sich schon daran erkennen lässt, dass sich Nagelsmann, der sonst sehr transparent mit seinen Aufstellungen umgegangen ist, diesmal nicht in die Karten schauen lassen wollte. „Es geht nicht immer nur darum, wer startet. Es geht auch um die Alternativen“, sagte Nagelsmann über Füllkrug. „Er kann starten, kann aber auch Energie von der Bank bringen.“ Der BVB-Stürmer, der gegen die Schweiz zum späten Ausgleich traf, stünde damit erstmals bei dieser EM in der ersten Elf. Offen wäre dann noch, ob Kai Havertz auf die Bank muss oder der Arsenal-Star für Florian Wirtz eine Position nach hinten rückt.

Hält der Oberschenkel? Antonio Rüdiger (Mitte) beim Abschlusstraining der Nationalmannschaft.
Hält der Oberschenkel? Antonio Rüdiger (Mitte) beim Abschlusstraining der Nationalmannschaft. © DPA Images | Federico Gambarini

In den ersten drei Spielen hatte Nagelsmann immer die gleiche Startelf aufgeboten. Gegen Dänemark wird er diese durch die Tah-Sperre erstmals verändern müssen. Gut möglich, dass der Bundestrainer noch eine Überraschung parat hat.

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