Eichsfeld. Warum Eichsfelder Fünftklässler nach Indonesien auswandern wollen, wie schön die Eichsfelder Heimat ist und wie Grundschüler eine große Freude in Heiligenstadt anrichten:

Mit dem Wanderbus zum Vierbänderblick-Panoramaweg und Schaugarten Schönhagen

Als im Oktober des vergangenen Jahres sich Bürgermeister und an der Gestaltung des Panoramaweges beteiligte Bürger der Gemeinden Fretterode, Lenterode, Röhrig, Schönhagen, Thalwenden und Uder zum Abschluss der Arbeiten am Sportplatz Röhrig trafen, war nicht absehbar, dass bereits wenige Monate später dieser Wanderweg in eine Wanderbustour aufgenommen werden wird.

Im Beisein von Uwe Müller von der Naturparkverwaltung Eichsfeld-Hainich-Werratal dankten die Initiatoren Zacharias Kobold und Ingbert Klaus damals den fleißigen Helfern bei einem kleinen Umtrunk und Gegrilltem vom Thalwender Grillverein.

Jetzt reisten nun bei herrlichem Wetter rund 50 Wanderer aus dem gesamten Eichsfeld mit dem Wanderbus in Röhrig an. Auf dem Weg vom Ortszentrum hinauf zum Röhrigsberg (487 Meter) wurden die Teilnehmer von der Naturparkführerin Angelika Werner sowie durch Karin Weng vom Schaugarten Schönhagen ausführlich über die bunte Vielfalt der hier reichlich anzutreffenden Magerrasenwiesen informiert. So konnte man auch Details über die früher häufig genutzte „Blumenuhr“ erfahren, als Taschen- bzw. Armbanduhren noch nicht üblich waren.

Ab dem Sportplatz Röhrig folgten die Wanderer auf einem Teilstück dem Vierländerblick-Panoramaweg über das Thalwender Ibergkreuz und die Schönhagener Aussicht. Hier erfuhren die Teilnehmer von den Wanderführern Thomas Brauer und Ingbert Klaus viel Wissenswertes und Interessantes über die umliegenden Ortschaften und Besonderheiten der weiteren Umgebung.

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Zudem wurden der ehemalige innerdeutsche Grenzverlauf und die Entstehung, Entwicklung sowie technische Ausrüstung des Ibergkreuzes erläutert. Übrigens kann man am Ibergkreuz in vier Bundesländer schauen, was letztendlich auch namensgebend für den Wanderweg war. An der Schutzhütte oberhalb Thalwendens hatte Karin Weng einen kleinen Imbiss mit Käse und selbstgebackenem Brot aus Schönhagen vorbereitet, der den Teilnehmern sehr mundete.

Die wunderschönen Aussichten ins Leinetal, ins südniedersächsische Leinebergland, zum Harz und Ohmgebirge sowie ins nordhessische Bergland waren für die Gäste beeindruckend. Auf dem Weg zum Schaugarten in Schönhagen machte die Wandergruppe nochmals an der Marienkapelle Rast. Hier reichte Angelika Werner selbstgemachte Kräuterlimonade und Wald-Whoopies. Anschließend stimmte Thomas Brauer das Eichsfeldlied an.

Zum Abschluss der Wanderbustour konnte die Wandergruppe bei einer interessanten Führung durch den Schaugarten die außerordentliche Vielfalt an Pflanzen bewundern. Alle Teilnehmer stärkten sich nochmals bei Kaffee und selbstgebackenem Blechkuchen. 

Ingbert Klaus im Namen der Abteilung Wandern beim FSV Thalwenden 1921

Kinder der 2. Klasse der Grundschule Bodenrode waren in der Tagespflege Hospital „Zum Heiligen Geist“ zu Gast.
Kinder der 2. Klasse der Grundschule Bodenrode waren in der Tagespflege Hospital „Zum Heiligen Geist“ zu Gast. © Hospital zum Heiligen Geist | Maria Gunkel

Kinder der 2. Klasse der Grundschule Bodenrode in der Tagespflege Hospital „Zum Heiligen Geist“

Neugierig und aufgeregt kamen die Schüler der 2. Klasse der Grundschule Bodenrode in die Tagespflege „Zum Heiligen Geist“. Sie hatten ein tolles Programm vorbereitet. Mehrere Kinder hatten Lieder mit Gitarre und Flöte eingeübt. Sie erzählten den Tagespflegegästen aus ihrem Schulalltag und über die Themen des Schuljahres und haben passende Lieder, Tänze und Musikstücke vorgeführt. Da war vieles zum Mitmachen und Mitklatschen dabei. Die Tagespflegegäste waren mit Begeisterung dabei.

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Die Tagesgäste bedankten sich mit begeistertem Applaus und mit viel Lob für die Kinder und einem Lächeln im Gesicht. Sie erzählten noch Tage später, dass es ja so schön war. Die Kinder haben ihnen Glücksmomente geschenkt. Durch die ansteckende Lebendigkeit ihrer jungen Besucher erlebten sie eine ganz besondere Abwechslung in ihrem Lebensalltag. Ein Versprechen mussten die Kinder aber noch abgeben: Ja, wir werden gerne wiederkommen!

Durch die bereichernden Begegnungen der unterschiedlichen Generationen kann das Verständnis füreinander sowie die gegenseitige Wertschätzung gefördert werden. Ein großes Dankeschön dafür von der Einrichtungsleitung der Tagespflege Hospital „Zum Heiligen Geist“.

Maria Gunkel, Heiligenstadt

Schüler der Klasse 5.3 vom Gymnasium in Worbis und Olivia Haendly (rechts) beschäftigten sich mit den Tropen in Witzenhausen und ließen sich von Olivia Haendly von ihrer Heimat Indonesien und der Insel Bali berichten.
Schüler der Klasse 5.3 vom Gymnasium in Worbis und Olivia Haendly (rechts) beschäftigten sich mit den Tropen in Witzenhausen und ließen sich von Olivia Haendly von ihrer Heimat Indonesien und der Insel Bali berichten. © Gymnasium Worbis | Nadine Böhlitz

Den Tropen einmal ganz nah sein

Der tropische Regenwald ist ein faszinierender Lebensraum, der außergewöhnliche Tiere sowie unbekannte Pflanzen, Traditionen und Kulturen beherbergt. Um den Schülern diesen einzigartigen Lebensraum näherzubringen und sie dafür zu sensibilisieren, warum der tropische Regenwald besonderen Schutzes bedarf, beschäftigten sich noch vor den Ferien die Fünftklässler des Staatlichen Gymnasiums „Marie Curie“ in Worbis mit dieser Thematik.

Ein Highlight der Unterrichtsreihe stellte für die Fünftklässler der Besuch im Tropengewächshaus in Witzenhausen dar. Überraschend war, dass Ananas gar nicht auf Bäumen, sondern vielmehr am Boden oder Bananenstauden immer in „Familiengruppen“ wachsen und es Kinder-/Mutter- oder Omastauden gibt. Auch, dass der beliebte Kakao der Kakaobohne entstammt, dem Samen des Kakaobaumes, verblüffte die Kinder.

Zu einem späteren Zeitpunkt besuchte Olivia Haendly, eine ehemalige Schülerin des Gymnasiums, die Fünftklässler. Um ihre Familie zu besuchen und die Insel Bali zu erkunden, reiste sie nämlich nach dem Abitur im Jahr 2023 für sechs Monate nach Indonesien und wusste daher viel zu erzählen.

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Sie berichtete, dass Indonesien aus 17 000 Inseln besteht, wenngleich sich die Bevölkerung fast ausschließlich auf vier Inseln konzentriere. Zudem vermittelte sie einen Eindruck von der vielfältigen Religiosität der dortigen Bevölkerung und zeigte beeindruckende Fotografien und Videos von der Landschaft, den Tempelanlagen oder ihrer Tätigkeit in einer Schildkrötenauffangstation. Hinzukommend gewährte sie Einblicke in faszinierende Bräuche und Riten der Indonesier. Erstaunlich war beispielsweise das außergewöhnliche Essen, welches vorwiegend aus Tofu oder Reis bestehe. Auch über Sprachen, von denen es in Indonesien knapp 300 gebe, wusste sie einiges zu erzählen. Besonders witzig war, dass beispielsweise Delfin auf Indonesisch „Lumba-lumba“ heiße, „Hallo“ aber „Halo“ bleibe, oder „Erdbeere“ zur „stroberi“, ähnlich dem englischen „strawberry“ werde.

Im zweiten Teil ihrer Präsentation gewährte Olivia den interessierten Kindern einen Einblick in ihre eigene Familiengeschichte und öffnete ihr privates Fotoalbum. So berichtete sie von der Hochzeit ihrer Eltern in traditionellen Gewändern oder gewährte Einblicke in Tänze und Traditionen, da der Hinduismus tief mit Bali verbunden sei.

Ferner berichtete Olivia, dass sie während ihres Aufenthaltes zwei Monate in einer Schildkrötenauffangstation gearbeitet hat, bei der sie die Tiere gefüttert, Gehege gereinigt oder aber auch die Gelege überwacht habe. Besonders eindrucksvoll war eine Videosequenz, in der zu sehen war, wie die Schildkrötenbabys in Richtung Meer krabbelten. Auch ihre sich anschließende Tätigkeit in einem Kindergarten war interessant. So erfuhren wir, dass dieser bereits gegen Mittag schließt und die uniformtragenden Kinder mit einem Mikrofon zur Abholung ausgerufen werden.

Auf Nachfrage erzählte Olivia dann noch, dass die Menschen in Indonesien etwa 200 Euro im Monat verdienen, und dies erstaunte die Kinder. Aber noch mehr überraschte sie, dass in Indonesien sechs Euro einem Geldschein im Wert von 100 000 Rupien entspricht und allgemein die Lebenshaltungskosten sehr gering sind. So koste eine vollständige Mahlzeit nicht mehr als drei Euro. Zugleich erwähnte Olivia aber, dass das Leben dort nicht unbedingt leichter sei, da es keine Krankenversicherung gäbe und die medizinische Versorgung eher schwierig sei.

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Insgesamt war dieser Besuch ein gelungener Abschluss der Unterrichtsreihe und hat die Kinder nachhaltig beeindruckt, neben den klimatischen Bedingungen, der malerischen Landschaft und der kulinarischen Vielfalt überzeugte . auch die einzigartige Tierwelt. Für viele Schüler stand am Ende fest: „Wir wandern nach Indonesien aus!“ – Ob die Eltern damit aber einverstanden sein werden, bleibt abzuwarten.

Nadine Böhlitz, Worbis

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