Gotha/Berlin. Manche Konzerte bleiben für immer in Erinnerung – auch bei horrenden Preisen. Unser Autor aus Gotha meint, die amerikanische Band Tool ist jeden Cent wert.

Manche Momente vergisst man einfach nicht. Der vergangene Samstagabend ist für mich solch ein Moment. An der Parkbühne Wuhlheide in Berlin erfüllte ich mir einen Traum. Nun ja, eigentlich wurde er mir erfüllt, denn ich selbst hätte wohl keine 180 Euro für ein Konzert bezahlt.

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Die Karte für die Show der Progressive-Metal-Band Tool ließ ich mir schenken. Anfangs war ich skeptisch, schließlich ist das eine ganze Stange Geld. Doch kaum knallte mir die erste Note in die Ohren, wusste ich: Ein Tool-Konzert ist immer jeden Cent wert. Die Energie auf der Bühne, die Stimmung davor und der nahezu perfekte Sound lassen mich auch fast eine Woche danach kaum noch an etwas anderes denken.

Handyverbot macht Konzerte nur noch besser

Besonders begeistert war ich von der Sonderregelung des Abends: Keine Foto- oder Videoaufnahmen erlaubt! Nicht, dass die Band Profit aus eigenen Aufnahmen schlagen will. Nein, wie auch mir sind den Künstlern dauerhaft in die Höhe gehaltene Handys ein Dorn im Auge.

Tobias Leiser ist Reporter in der Lokalredaktion Gotha.
Tobias Leiser ist Reporter in der Lokalredaktion Gotha. © Archiv | Malte Hahs

Ich verstehe auch nicht so ganz, wie sich Menschen solche teuren Momente ruinieren können, indem sie auf das Display ihres Handys starren. Und wer hört sich bitte übersteuerte Aufnahmen jemals wieder an? Da genieße ich doch lieber die Show. Mal davon abgesehen, dass ich es unhöflich finde, meinem Hintermann die Sicht zu versperren.

Obwohl Tool es erlaubten, den letzten Song zu filmen, tat ich es nicht. Stattdessen wechselte ich nach der Pause den Platz, um die Show auch mal aus einem anderen Winkel zu verfolgen. Am Ende ging ich mit einem T-Shirt und einer unvergesslichen Erinnerung nach Hause. Eine Woche später bin ich fast schon wehleidig. Am liebsten würde ich direkt zum nächsten Tool-Konzert fahren. Ich glaube, ich bin süchtig.

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