Berlin/Athen. Auf einer Superjacht werden Feuerwerkskörper entzündet – neben der Insel Hydra, wo daraufhin ein Pinienwald brennt. Jetzt drohen Konsequenzen.

Die Empörung ist groß: „Sperrt sie ein!“, forderten am Sonntag die Nutzer in griechischen sozialen Medien und „Brandstiftung muss noch viel härter bestraft werden!“ Auf der Insel Hydra war zuvor der einzige Pinienwald der Insel in Brand geraten, mutmaßlich, weil die Besatzung einer Superjacht für ihre Gäste ein Feuerwerk entzündet oder Leuchtraketen abgefeuert hatte, deren Funken die trockene Vegetation entfachten. 13 Besatzungsmitglieder wurden vorläufig festgenommen.

Die Betreffenden hätten am Freitagabend noch versucht zu löschen, dann die Feuerwehr verständigt und sich davongemacht, berichteten griechische Medien. Vorbeifahrende Boote hätten den Vorfall beobachtet und ebenfalls den Behörden gemeldet. Als die knapp 55 Meter lange Jacht „Persefoni“ dann am Samstagnachmittag im Athener Küstenvorort Vouliagmeni anlegte, wurden 13 Besatzungsmitglieder festgenommen und das Boot festgesetzt und durchsucht. An Bord sollen Medienberichten zufolge 17 Touristen aus Kasachstan gewesen sein. 

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Griechenland: Behörden warnen vor Feuer und Funken

Die Entrüstung ist vor allem deshalb groß, weil es in der vergangenen Woche bei starkem Wind vielerorts in Griechenland zu Wald- und Buschbränden kam. Ständig warnen die Behörden, nicht mit Feuer und Funken zu hantieren, nicht im Freien zu grillen oder gar mit Werkzeugen zu schweißen oder zu flexen. Umso mehr erschüttert ein Foto in griechischen Medien, das die Luxusjacht auf dem dunklen Meer vor dem brennenden Wald zeigt.

Der Bürgermeister der Insel war in einem Fernsehinterview außer sich über den Vorfall. Unabhängig von den zentralen Behörden werde auch die Inselgemeinde selbst die Betreffenden anzeigen, sagte er. Unterdessen konnte die Feuerwehr unter Einsatz von Hubschraubern den Brand am späten Samstagabend unter Kontrolle bekommen.

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Hohe Strafen für absichtliche oder fahrlässige Brandstiftung

Die Strafen für absichtliche oder fahrlässige Brandstiftung wurden in Griechenland vergangenes Jahr stark erhöht. Neben Geldbußen im fünfstelligen Bereich können nun selbst bei fahrlässiger Brandstiftung Haftstrafen von bis zu zehn Jahren verhängt werden. Die Täter zu erwischen, ist allerdings schwierig und gelingt selten. Glück hatten die Ermittler bei einem Brand, der am vergangenen Mittwoch östlich von Athen ausgebrochen war: Sicherheitskameras angrenzender Grundstücke zeichneten einen Mann dabei auf, wie er das Feuer legte und dann davonrannte.

Die Waldbrandgefahr blieb in mehreren Regionen Mittelgriechenlands das ganze Wochenende über hoch, teilte der griechische Zivilschutz mit. Wie ein Sprecher der Feuerwehr am Sonntagmorgen mitteilte, sind die meisten Brände jedoch unter Kontrolle gebracht worden.