Eichsfeld. Zeugnisübergabe an einem Eichsfelder Gymnasium. Einige Absolventen wurden zudem ausgezeichnet.

Es ist der Höhepunkt der bisherigen Schullaufbahn des 32. Abiturjahrgangs des Worbiser Gymnasiums „Marie Curie“: die Ausgabe der Abiturzeugnisse. Wenngleich das Wetter an dem Tag anfangs nicht sehr einladend erschien und sich Wind und Regen als Gegner der schönen Kleidung und hübsch frisierten Haare entpuppten, überwog am Ende die Freude. Die Sonne gewann die Oberhand und ließ die Absolventinnen und Absolventen strahlen, sagt Lehrerin Nadine Böhlitz.

Ganz besonders aber freuen konnte sich eine junge Dame: Chiara Artmann. Sie ist die beste Absolventin des Jahrganges. Das bestätigte ihr nicht nur ihr Zeugnis, sondern auch eine Auszeichnung. Auch Valerie Römer, Niclas Schleiff, Tabea Krone, Oskar Leineweber und Martha Schmidt wurden geehrt, da sie entweder durch besonderes Engagement oder fachliche Kompetenz hervorstachen.

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Applaus gab es da nicht nur von Eltern und Freunden, sondern auch von den Gästen, die der Einladung zu dem feierlichen Akt gefolgt waren, darunter der dienstälteste Landrat Deutschlands, Werner Henning (CDU), der Bürgermeister der Stadt Leinefelde-Worbis, Christian Zwingmann (parteilos), der neue Worbiser Ortsteilbürgermeister Jens Worm-Büschleb (Freie Wähler Eichsfeld) sowie Grundschulleiterin Sabine Sroka.

Für den Einstieg in seine Festrede hatte Schulleiter Bernd Schüler eine Erzählung von Eckart von Hirschhausen gewählt. Diese handelt von einem Pinguin, der an Land eher einer „Fehlkonstruktion“ glich, im Wasser aber ein regelrechter Tänzer war. Klar wurde, so Nadine Böhlitz, dass es auf die Umgebung ankommt, in der man sein Potenzial entfaltet. Ähnlich sei es auch bei den Absolventinnen und Absolventen gewesen.

Ehrgeiz und Mut waren in den Jahren gefragt

Vor knapp acht Jahren gingen sie ans Gymnasium. Dort waren sie die Neuen, die Räume waren fremd, und auch die Lehrer waren unbekannte Größen. Die Mädchen und Jungen mussten sich erst einfinden, dann konnten sie ihr Können beweisen und sich wie Tänzer durch den Schulalltag manövrieren. „Der absolvierte Weg glich einem Ausdauerlauf, der Ehrgeiz und Mut erforderte“, meinte der Schulleiter.

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Er ließ zudem nicht unerwähnt, dass die jungen Leute in den Jahren wichtige Lebenskompetenzen erwarben. Und zu denen gehören die Fähigkeit, Probleme zu lösen, aber auch Teamgeist oder Durchhaltevermögen. Bernd Schüler machte in seiner Rede zudem deutlich, dass laut Einstein die Fantasie wichtiger als Wissen sei, schließlich sei das Wissen begrenzt. An die jungen Leute richtete er den Appell, sich von ihrer Fantasie leiten zu lassen, offen zu sein, das Leben selbst aktiv zu gestalten, um ans Ziel zu kommen. Daran anknüpfend zitierte der Schulleiter Kobe Bryant, einen Basketballspieler: „Folge deinen Träumen, sie kennen den Weg.“ Denn so lautete auch der Leitgedanke der Festveranstaltung.

Feststimmung und ein ganz besonderes Werk

Den musikalischen Part übernahm beim Festakt der Schulchor. „Dabei verzückten insbesondere die Schülerinnen aus der fünften Klasse das Publikum. Für Larissa Stolze, Maya Rodenstock oder Alma Redemann war es der erste Auftritt vor einem so großen Publikum“, sagt Nadine Böhlitz.

Und für stimmungsvolle Momente sorgte auch das Saxophon-Quartett der Eichsfelder Musikschule unter Leitung von Wolfgang Busse. Besonderes Highlight war der Titel „Unforgettable“, was übersetzt unvergesslich bedeutet. Laut der Lehrerin war er eigens zur Verabschiedung des Landrates komponiert und bei der Veranstaltung erneut aufgeführt worden. Es war Wolfgang Busses Hommage, in der er seine Anerkennung und Hochachtung gegenüber Werner Henning zum Ausdruck brachte.

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Dann war der große Moment der Übergabe der Zeugnisse gekommen. „Um diese entgegenzunehmen, galt es insbesondere für die Damen, eine letzte Hürde zu schaffen: die Treppe auf die Bühne. Erfreulicherweise konnte auch diese Herausforderung erfolgreich gemeistert werden, sodass die Stammkurslehrerinnen Teresa Buchmann, Karin Gebhardt und Diana Podehl ihren jeweiligen Schützlingen die Allgemeine Hochschulreife aushändigen konnten“, erzählt Nadine Böhlitz. Im weiteren Verlauf überreichten die Lehrerinnen auch die Auszeichnungen.

Rückblick mit Respekt und Anerkennung

Zwölf Jahre Schule sind derweil eine lange und spannende Zeit. Und auf die blickten stellvertretend für alle Absolventen Niclas Schleiff und Tabea Krone zurück. Sie betonten, dass alle Wege individuell seien und Respekt sowie Anerkennung verdienten.

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Für das Schlusswort war auch diesmal Daniel Bertram, der Vorsitzende des Schulfördervereins, verantwortlich. Er ist der Ansicht, dass es in der heutigen Gesellschaft unzählige, zum Teil auch kuriose Dinge gibt, die tatsächlich messbar seien und zugehörige Einheiten hätten. Als Beispiel nannte er die Einheit „Mickey“ für die Bewegung der Computermaus oder gar „Olf“, um die Intensität einer Geruchsquelle zu beurteilen.

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Daniel Bertram verdeutlichte, dass es drei Dinge im Leben gebe, die nicht messbar seien, die man aber brauche, um glücklich und zufrieden zu sein. Und damit meinte er Verlässlichkeit, Haltung und Eigenverantwortung.

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Verlässlichkeit, Haltung und Eigenverantwortung

Auf Verlässlichkeit basiert ein vertrauensvolles Zusammenleben. „Schließlich gibt es in der Ehe auch keinen Schnuppermonat oder den Wunsch nach einem Kind mit Umtauschrecht“, erklärte er mit einem Augenzwinkern. Haltung ist seiner Ansicht nach wichtig, da man stets die eigene Meinung vertreten solle, sonst werde aus haltungslos schnell bedeutungslos. Die Eigenverantwortung ist laut Bertram von besonderer Bedeutung. Davon, die Verantwortung auf andere abzuschieben, hält er nichts.

Für die Absolventen beginnt nun ein neuer Lebensabschnitt. „Eine Welt voller Möglichkeiten liegt nun vor jedem Einzelnen, er muss sie nur ergreifen“, sagt Nadine Böhlitz.

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