Heiligenstadt. Die „Jungen Wetterfrösche“ des Heiligenstädter Gymnasiums haben den Frühling näher betrachtet. Das ist ihre Bilanz.

Der April, der macht, was er will, das hat sich in diesem Jahr eindrucksvoll gezeigt. Doch auch März und Mai stehen jenem in nichts nach und von einem imposanten Erwachen der Natur war nur wenig zu spüren. Der Frühling 2024 brachte dem Eichsfeld eine Mischung aus warmen, vorsommerlichen Sonnentagen, plötzlichen Regenschauern und frostigen Nächten.

Der März startete im Eichsfeld relativ kühl. Am 7. März wurde die Monatstiefsttemperatur mit 2,5 Grad Celsius (°C) erreicht. Bis zur Monatsmitte kletterte die Temperatur auf über 11 °C, die Sonne zeigte sich öfter. Im letzten Drittel gab der März dann einen Vorgeschmack auf das, was im April kommen sollte. Warme Frühlingstage mit durchschnittlich über 10 °C wechselten sich mit kalten Unterbrechungen ab.

Sonnenschein und Regen über dem Durchschnitt

Am 27. März wurde der höchste Monatsniederschlag mit 12,4 Litern pro Quadratmeter (l/m2) verzeichnet, drei Tage später folgte die Monatshöchsttemperatur von 12,8 °C. Insgesamt war der März sehr wechselhaft, aber mit 7 °C im Durchschnitt 1,7 °C wärmer als im Vorjahr und immer noch 0,2 °C über dem thüringischen DWD-Temperaturmittel.

Dieser Trend spiegelt sich auch beim Sonnenschein wider, der mit 140,7 Stunden weit über dem Soll von 106 Stunden lag und auch den DWD-Bundesdurchschnitt von 120 Stunden übertrifft. Mit insgesamt 51,2 l/m2 an Niederschlag lag das Eichsfeld im Soll von 52 l/m2 und etwas über dem Bundesschnitt von 46 l/m2.

Der April startete feucht. Gleich am 1. April erreichte das Eichsfeld sein Monatshöchstwert mit 15,1 l/m2, und auch die Temperaturkurve zeigte einen kleinen Ausschlag nach unten. Allerdings wurde die Tiefdrucklage schnell vom nächsten Hoch abgelöst, am 7. April wurde der Monatshöchstwert von 19,6 °C erreicht. Anschließend folgte eine Talfahrt. Die Monatstiefsttemperatur lag am 22. April mit 1,9 °C sogar noch unter der des März.

April war deutlich zu mild

Begleitet wurde der Temperatursturz immer wieder von Regenfällen und teilweisem Frost. Passend zum Aprilmuster brachte die letzte Monatswoche eine Trendwende, die Temperaturen passierten wieder die 17-°C-Marke, der Niederschlag blieb aus. Das Eichsfeld brachte es im Durchschnitt auf 10 °C, traf damit exakt das DWD-Bundesmittel und überbot den Referenzwert von 6,8 °C weit, womit der April 2024 deutlich zu mild ausfiel. Auch die Sonnenanbeter kamen mit 161 Stunden auf ihre Kosten, das eigentliche Soll liegt bei 147 Stunden.

Mit 58,6 l/m2 Gesamtregenmenge erfüllt das Eichsfeld das Soll von 58 l/m2, bleibt aber hinter dem gesamtdeutschen Wert von 64 l/m2 zurück. Mit dem Monatshöchstwert von 18,4 °C im Tagesdurchschnitt am 1. Mai startete das Eichsfeld warm in den Monat. Teilweise konnte zu bestimmten Tageszeiten an der 25-°C-Marke gekratzt werden. Das Hochdruckgebiet wurde jedoch schnell von kälterer Luft mit Niederschlag abgelöst, was dazu führte, dass am 7. Mai wieder der Monatstiefstwert von 10,9 °C erreicht wurde.

Doch folgte ganz schnell das nächste Hoch, das bis Monatsmitte die Temperatur in Richtung der 18 °C drückte. Doch das nächste Tief schloss sich an, welches großen Teilen Deutschlands enorme Fluten brachte. Das Eichsfeld blieb weitgehend verschont, nur am 18. Mai war die Regenmenge mit 31,4 l/m2 ungewöhnlich hoch. Im Anschluss beruhigte sich die Wetterlage, die Temperatur pendelte sich um die 15 °C ein. In ganz Deutschland ist der diesjährige Mai der dritt-nasseste seit Messbeginn, und auch im Eichsfeld liegt die Regenmenge mit 107,9 l/m2 ungewöhnlich hoch.

Doch darf die Regenmenge nicht über die zu milde Luft hinwegtäuschen, die vor allem in den Nächten vorherrschte. Mit 14,5 °C lag der Landkreis 2,8 °C über dem Referenzwert. Auch die Sonnenscheindauer lag mit 208,3 Stunden über dem vorgesehenen Soll von 195 Stunden. Insgesamt war das Frühjahr 2024 in Deutschland und Thüringen nach DWD-Angaben mit 10,8 °C und 10,4 °C das wärmste seit Messbeginn.

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Im Eichsfeld sieht es mit durchschnittlich 10,5 °C ähnlich aus, gerade wenn man bedenkt, dass das Soll bei 7,1 °C liegt und es 2023 nur 8,1 °C im Durchschnitt waren. Auch die Sonnenstunden von 500 im Eichsfeld, 480 in Thüringen und 485 in Deutschland bestätigen diesen Trend, da der Soll-Wert lediglich bei 467 liegt. Im Kontrast dazu steht die Regenmenge, die mit 217,7 l/m2 außergewöhnlich hoch war, was ebenfalls auf Thüringen zutrifft, wo mit 195 l/m2 einer der niederschlagsreichsten Werte seit 1881 gemessen wurde.

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